Ice Ice Baby

Ice Ice Baby

13. Januar 2017 0 Von niklug

 

Nach dem ich am 04. Januar abends in meinem Dorm angekommen war und mich organisiert hatte, blieben mir noch vier Stunden Schlaf ehe es von +35°C warme Goa ins -20°C kalte Harbin flogen. Um fünf Uhr morgens trafen Max, Matze und ich uns um gehn Flughafen ausfzubrechen, keine Minute zu früh den das Terminal war berstende voll und da man ja bei Air China nicht am Automaten einchecken kann, mussten wir uns eine knappe ¾ Stunde am Schalter anstellen.
Nach ewig langen Schlangen an der Sicherheit kamen wir grade an als das Boarding für den Flug nach Harbin losging an (Da der allerdings nach Fuyuan weiterflog und bis dahin angeschrieben war, hatten wir einen kurzen Moment Panik ob der Flug überhaupt geht).

In Harbin angekommen und nach dem wir mit Mühe ein Ticket für den Flughafenbus gezogen hatten (es gibt drei Routen und jede hat ihr eigenes Fenster und die Namen sind natürlich nur in Chinesisch angegeben), verließen wir das Flughafengebäude und husteten erstmal allesamt eine Runde. Die Luft in Harbin ist durch die Kälte so trocken, dass wir während der beiden Tage immer wieder Hustenanfälle hatten, die schlimmer waren als alles was wir in Peking im Smog erlebt hatten. Naja, nach einer knappen Stunde Busfahrt, auf der wir alle der Reihe nach immer wieder kurz eingenickt sind, kamen wir im Count Hearing Hotel an (klingt komisch, oder?). Dort stellte sich raus, dass eine MMA Liga momentan in Harbin tourte und, dass die ihre Leute in unserem Hotel untergebracht hatte. Das führte zu dem lustigen Zwischenfall, dass uns die Dame an der Rezeption für einen kurzen Augenblick für russische Wrestler hielt und erst nach Rücksprache mit einer vom Orga-Team erkannte sie unsere physische Unfähigkeit für diesen Sport. Das Zimmer war sehr schön und vorallem sauber.

Nach einem kurzen frischmachen, gingen wir dann auch direkt los um etwas zu Mittag zu essen. Da Harbin nahe an Russland liegt ist der russische Einfluss überall zu sehen und spüren, eigentlich auch in der lokalen Küche. Daher wollten wir in ein russisches Restaurant, dass dann aber leider nicht da war wo es sein sollte und so gab es dann (zugegebene, sehr gute) Dumplings. Im Restaurant viel mir dann etwas auf, was ich in Peking schon garnicht mehr wahrgenommen habe, bzw. einfach nicht stattgefunden hat. Wir wurde, wohin wir auch gingen, angestarrt und Leute versuchten heimlich Fotos zu machen.
Nach dem Mittagessen gingen wir dann zum Fluss. Der Fluss der durch Harbin fließt ist mehrere hundert Meter breit und bei Minus 20 Grad komplett gefroren, was die Lokale Bevölkerung dazu angespornt hat, auf dem Eis ihren Spaß zu haben. Neben Schlittschuhlaufen konnte man Eisstuhl fahren (Man bekommt einen Stuhl mit Kufen dran und zwei Skistöcke. Bis heute ist mir nicht erkenntlich was daran lustig sein soll oder Spaß macht) Ice-Tubing machen und sogar in einem Hovercraft übers Eis fahren. Unser Ziel war jedoch die andere Seite des Flusses, wo der Sun Island Park war in dem Schneefiguren standen. Wir machten uns also auf den langen Weg dorthin. In China kriegst du überall Studentenrabatt, so auch auf Sun Island, allerdings nur wenn du Vollzeit Chinesischer Student bist, was wir anscheinend nicht sind. Das hat uns dann so aufgeregt das wir uns entschieden doch nicht in den Park zu gehen, sondern uns das Russian Village nebendran anzuschauen.

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Während des zweiten Jesus Trips (der Überquerung des Flusses trockenen Fußes), wollten wir eigentlich Eislaufen gehen, aber der Verleiher wollte von uns mehr Geld als der Park gekostet hätte und da wir grade nicht in der Stimmung waren zu verhandeln gingen wir ins nächste Kaffee und machten es uns dort gemütlich, bis es dunkel wurde, was glücklicherweise schon sehr früh war, da Harbin im hohen Norden liegt.
Im Schutz der Dunkelheit besuchten wir den Zhaolin Park. Hier stehen die berühmten von innen beleuchteten Eisskulpturen, die einfach nur beeindruckend waren.

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In dem Park gab es dann auch noch ein paar kleine Jahrmarktsattraktionen, sicherlich für die jüngeren Besucher, jedoch hielt uns niemand davon ab, auf einem zugefrorenen See Autoscooter zu fahren und mit einem Strandbuggy durch den Schnee zu preschen.

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Nach einem komischen Lammburrito zum Abendessen, und ein paar Bier hier und dort, war unser letzter Stopp des Abends die „Russian Dance Bar“, in der kein einziger Russe war und auch dieselbe Musik wie sonst überall gespielt wurde. Naja, ich fands nicht so doll, aber ich bin beim Feiern ja eh ein bisschen wählerisch.

Am nächsten Morgen war Stand auf unserer To-Do Liste der Sibirische Tigerpark. Nach einer Stunde Busfahrt standen wir vor den Toren des Parks und ich kaufte mir neben dem Ticket, ein Hühnchen, dass dann während der Tour durch den Park an die Tiger verfüttert wurde (Ein bisschen grotesk aber auf der anderen Seite wären die Hühnchen sowieso in den Tigern geendet…)…Bilder:

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Nach Mittagessen, einem schnellen Besuch der St. Sophia Kirche und Waffeln, ging es dann auch schon zum Bahnhof, wo wir nach einer Runde Billiard (Erster Bahnhof der Billiardtische besitzt, was jeder Bahnhof an dem ich über eine Stunde verbringe tun sollte) machten wir es uns in unserem Schlafwagen für die nächsten 12 Stunden gemütlich und schon war mein letzter Ausflug in China rum.

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