Abschlussbericht

Abschlussbericht

14. Juli 2018 0 Von niklug

Eigentlich sollte das der Bericht schon letzte Woche veröffentlicht werden, aber ich habe (vergeblich) noch auf ein Foto gewartet. Teilweise sind die Stories schon 3 Wochen alt und nicht in chronologischer Reihenfolge, deswegen nicht über die Abfolge wundern…nun gut, hier sind die leftovers

-Mehr tierische Besuche

Auch in der letzten Woche wurde ich wieder von tierischen Besuchern überrascht. Zum einen war da ein weiterer Frosch in der Dusche, zum anderen krabbelte Nachts ein Salamander über meinen Insektennetz…der Stoff aus dem Albträume sind.

-Ugh ich bin wie mein Vater

Eigentlich hatte ich vor es zu lassen, da es mich einfach nicht interessiert: Astro-Fotogafie. Ich schau gerne mal Nachts in den Himmel und grade hier, wo die Luft klar und die Lichtverschmutzung gering ist, ist das ganz nett. Nachdem aber eines Abends der Strom ausgefallen war, hab ich mir dann doch meine Kamera geschnappt und bin auf den Hügel hinter dem Haus geklettert um ein paar Fotos zu machen. Praktischer Weise ist dort auch der Funkmast an dem man super als Stativerweiterung nutzen konnte.

Nachdem die Astro Plattform fertig war, haben Julian und ich dann den Versuch unternommen, von dort ein paar Fotos zumachen. Aber das ist natürlich nicht ganz einfach. Zuerst wollte man uns gar nicht zur Schule laufen lassen, nach dem Motto: “Draußen ist es Gefährlich”. Darauf hin hab ich gefragt ob wir uns eines der Gewehre ausleihen können. Johanna hätte uns das auch ohne weiteres gegeben, aber Josepha hat uns dann einen Wachmann mit Gewehr mitgegeben und ich muss schon sagen: Mit einem bewaffneten Personenschützer durch den Busch zu laufen ist schon eine lustige Erfahrung…unterwegs haben wir noch die eine Köchin getroffen, die wir kurzer Hand entführt haben. Fotos hab ich keine gescheiten geschossen und auch mit dem simplen Teleskop hab ich nix hingekriegt….

-Fortschritt

Eines meiner Projekte macht endlich Fortschritte. Der Bau der Sternwarte. Nachdem in der vorvorletzten Woche eine geeignete Stelle gefunden wurde, hab ich Donnerstags mit Schwester Potenziana gesprochen, am Samstag rudimentär (und im Schweiße meines Angesichts) mit Machete und Schaufel die Baufläche freigelegt und mich am Mittwoch (nachdem er mich 4x versetzt hat…) mit einem der Bauunternehmen getroffen um den Bau zu besprechen. Und manchmal geht es dann doch schneller als man denkt. Mittwoch abends habe ich die Geldfreigabe eingeholt, Donnerstag ging es los und am Montag war schon alles fertig…und das alles auf Basis meiner Technischen Zeichnung 😀

Update 16.07.
Done

!

Außerdem nötigt Schwester Johanna mich seit ein paar Tagen, dass ich denen einen Steinofen baue. Nicht das ich sowas schonmal gemacht hätte, aber ich hab da mal was im Internet gesehen….wird schon, das Fundament ist auf jeden Fall ausgehoben

Und am Mittwochabend vor meiner Abreise, konnten wir ihn dann tatsächlich fertigstellen. Gekostet hat das ganze 15€ für die Lehmstein, und nochmal soviel für den Tagelöhner (und da ist schon 50% Bonus mit drin) der das Ding in zwei Tagen (ehr schlecht als Recht, aber es funktioniert) hochgezogen hat. Zement und große Stein liegen hier einfach noch so rum….

Und die Pizza, die es dann Donnerstags zu Mittag gab, konnte sich auch sehen lassen!

– RC Hai Ämterübergabe

Samstagabend war ich mit Julian bei der Ämterübergabe des RC Hai. Durch unsere Abgeschiedenheit war es nicht wirklich möglich ein Gastgeschenk zu organisieren, also habe ich einen Apfelkuchen gebacken und ihn prompt beim Aussteigen aus dem Auto auf den Fahrzeugboden geworfen. Trotzdem haben die Rotarier darauf bestanden ihn zu essen (mit Verweis auf die 5 Sekunden Regel) und als wir gegangen sind war kaum noch etwas übrig. Ansonsten war es ein netter Abend und sie haben sich größte Mühe gegeben den Abend auf Englisch durchzuführen.

-Ladekabel kaputt

Wenn ich vereise gibt es zwei Varianten, entweder hab nur das Nötigste von allem eingepackt oder ich könnte eine Eiszeit, einen Weltkrieg und eine dreijährige Baumwollknappheit überstehen. Aus welchem Grund auch immer habe ich mich bei dieser Reise für die erstere Variante entschieden und musste schon zwei Ladungen Wäsche machen! Aber die schlimmste Konsequenz meines reduzierten Packens ist die, dass ich nur ein Ladekabel für mein Handy dabei habe und jetzt ratet mal, was davon einen Kabelbruch erlitten hat…:/ Eine Reparatur hat nicht geklappt. Den Dienstag hab ich immerhin mit nur 10% verbrauch überlebt und die Mittwoch mit den letzten zehn…Aber Reggie ist dann dankenswerter Weise nach Sanya gefahren und hat mir ein Kabel besorgt, ich bin also wieder unter den Lebenden.

-Priesterweihe

Schwester Josepha kommt aus einer Familie mit acht Geschwistern und nicht nur sie hat zu Gott gefunden. Einer ihrer kleinen Brüder wurde am Dienstag zum Diakon geweiht und eine ganze Gruppe aus Sanya machte sich auf den Weg nach Nairobi (okay, in das kleine Kaff hier um die Ecke namens Engare Nairobi). Nach einem vier (!!!) stündigen Gottesdienst, der natürlich auf Suaheli war, gab es noch ein, auf Suaheli kommentiertes, Mittagessen. Auf meinem Teller befand sich genug Reis um eine mittelgroße Stadt in Süd-Ost Asien zwei Tage zu ernähren, trotzdem ganz lecker.

-Sonnenblumenkerne

Okay mir gehen die Sachen aus, über die ich berichten könnte. Ich hatte letzte Woche um Nüße oder Kerne gebeten und tatsächlich, habe ich Sonnenblumenkerne zum backen bekommen…nur sind die ungeschält und nach Internetrecherche und Trail-and-Error gibt es neben großen industriellen Maschinen nur die Möglichkeit, jede einzeln zu Schälen…. Was man nicht alles für die Kulinaristik tut.

-Rotaract

Samstag war ich beim Regional Club Officers Training Seminar und hab einen interessanten Tag mit Rotaractern aus Afrika und einer erstaunlich hohen Anzahl (4) aus Australien verbracht (und für die RI Convention in Hamburg geworben). War wirklich interessant zu sehen wie unterschiedlich die Rotaract und die Beziehungen zu Rotary, Interact und dem Distrikt sind…und das Häubchen Sahne war die Nacht in einem Bett das mir keine Rückenschmerzen bereitet und eine Dusche, die immer warmes Wasser hat.

Und ich hab endlich ein Projekt gefunden, das wir hier unten als Rotaract Taunus durchführen können…

Auf der Zielgraden

Es musste ja so kommen. Ich war vier Wochen in Afrika ohne größer Braun zu werden, noch einen Sonnenbrand zu kriegen. Da bin ich natürlich unachtsam geworden und als ich den Arbeitern beim Sternwartenbau zugeschaut habe, hab ich mir direkt einen Sonnenbrand geholt….yeay

 

Fazit

Alles in allem, hätte ich mir eine produktivere Reise erhofft, wenigstens konnten ein paar der Side Projects fertiggestellt werden. Julian ist noch 6 Wochen unten und wird hoffentlich den Rest erledigen können.
Spaß gemacht hat es trotzdem, nichts desto trotz bin ich seeehr froh wieder daheim zu sein. Nächstes Projekt: Jagdschein