Qingdao du BIERst so schön

Qingdao du BIERst so schön

8. November 2016 6 Von niklug

Qingdao

(Fotos ->Link und diesesmal sind ein paar echt Gute dabei)

Zwei Wochen sind eine lange Zeit in Beijing und just als die Luft mal wieder schlechter wurde entschieden wir uns einen Trip nach Qingdao zu unternehmen, sozusagen in die Deutsche Heimat (Qingdao war mal eine deutsche Kolonie) und zudem Chinas Bierhauptstadt.

Freitagmittag ging es los mit einer fünfstündigen Bahnfahrt, gegen neun waren wir dann hungrig im Hotel und machten uns auf den Weg nachetwas zu essen, was allerdings schwieriger war als wir dachten, da Qingdao um kurz nach 21:00 die Bürgersteige hochklappt. Nach einem ganzguten Seafood essen mit frisch gezapften Bier (ausnahmsweise Mal kein Flaschenbier), suchten wir dann eine Kneipe, aber Apple Maps kannte in der Kante nur eine einzige und die war dann auch noch geschlossen. Auf der anderen Straßenseite, gab es jedoch ein winzig kleines Kaffee, dass auch Bier auf der Karte hatte. Es stellte sich als echter Glücksgriff raus, da es neben kaltem Bier auch eine klein schneeweiße Katze gab, die Gästen gegenüber sehr zutraulich war.

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Als das Bier leer war, machten wir uns Richtung Hotel auf, stellten aber fest das es eigentlich noch zu früh war, um schlafen zu gehen. Also besorgen wir uns im nächsten Supermarkt ein paar viele Bier und machten uns auf den Weg zum Qingdao Pier. Hier ist meine erinnerung ein bisschen schwammig, aber ich glaube, dass wir irgendwann angefangen haben Schlager zu singen bevor dann gegen drei zurück ins Hotelzimmer sind, bzw. auf Tobis und Alex Zimmer, wo wir dann noch ein letztes Gute Nacht Bier tranken.

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Nach einem, nennen wirs mal interessanten, Frühstück im Hotel erkundeten wir die Stadt die an vielen Stellen noch Einblicke in ihre Kolonialzeit darbot. Unteranderem gab es Wohnhäuser und Regierungsgebäude, denen man ihrer Herkunft eindeutig zuordnen konnte. Das einzige was Schade war, ist die Tatsache, dass die Gebäude ziemlich heruntergekommen sind, teilweise fehlen Fenster und Türen. Wir kamen auch an einer Kirche vorbei, vor der grade fünf Päarchen Hochzeitsfotos machten (generell haben wir unszählig Fotoshooting gesehen). Nächster Stopp waren die “Eier aufm Berg“, große rote rotierende Aussichtskugeln, die einen tollen Ausblick auf die Altstadt, den Strand und eine Marinebasis inklusive U-Boot boten. Anschließend

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Einen kurzen Stop im Hotel später, bei dem wir uns eventuell am sperrangelweite offenen Handtuchschrank bedienten, machten wir uns auf den Weg zu einem der Strände, für die Wingdao berühmt ist. Bei 20*C Außentemperatur und 18*C Wassertemperatur plantschten wir ca. 10 Minuten im Pazifik bevor die Kollektive Entscheidung fiel dass das doch zu kalt ist und wir flüchteten ins Hotel und unter warme Duschen.

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Dann kamen wir zum Highlight der Reise, die Tsingtao Brauerei. Da wir uns aufteilen mussten, und mein Taxi früher da war, besorgten wir uns noch ein Bier…ja ein Bier…für uns alle zusammen…In Qingdao bekommt man nämlich das Jin (Pfund) Bier in Plastiktüten. Wir waren zu viert und bestellten 4 Jin Bier. In der Annahme, dass wir vier Tütchen mit je einem Pfund bier bekommen würden. Aber natürlich war dem nicht so, sondern der Typ (der war sowieso der letzte Hänger…) füllt in eine Plastiktüte 2 Liter Bier ab und gab uns 4 Strohhalme (-.-‘). Wenigstens konnten wir ein paar lustig Bilder machen und Bier bleibt ja Bier, auch wenn es in einer Tüte serviert wird…

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Die Brauerei war interessant, man konnte sich in Bier mit seinem Foto drauf abfüllen, es gab einen ein paar lustige Bierbrunnen und einen riesigen Souvenirshop. Aber das Highlight war natürlich die wannabe “Braustube“ wo wir die letzte ¾ Stunde unseres Besuchs verbrachten. Im Anschluss gab es ein ziemlich schlechtes Abendessen in einer der Touri-Falle vor der Brauerei, wo Alex Haas (Der andere Krifteler CDUler, der zurzeit in China residiert) zu uns stoß. Wir machten uns danach schnell auf den Weg zu einer Bar in der Alex neulich war und hatten ein zweites Abendessen. Das war um 19:00. Um kurz nach Mitternacht, viele Cuba Libre’s und, laut Julien, einer Gesangseinlage von Tobi, Stan und mir (die anscheinend zum Fremdschämen angeregt hat :P) später hatten wir Lust feiern zu gehen (Bis auf Tobi und Alex) und gingen in einen Club. Im Gegensatz zu Peking gab es hier leider keine Free Drinks, dafür aber acht 40*40 cm große Platten, die gefedert waren…im Prinzip ein Trampolin auf der Tanzfläche, was eine der besten Ideen war die je ein Chinese gehabt hatte. Nach einer halben Stunde wurde es aber langweilig und wir gingen raus und versuchtem im nächsten Club an Freigetränke zu kommen, aber nach erfolglosen Verhandlungen mit dem Türsteher (Sein bestes Angebot waren drei Bier pro Person für 50 Chinesen) nahmen wir uns zwei Taxis (und eins für Julien, der Heim wollte) und fuhren ins Angelina. Das Angelina war versteckt im Keller einer Bäckerei und in eigentlich war es ein Speak Easy für die Kinder der reichen Ausländer die in Qingdao lebten (am nächsten Morgen hab ich erfahren dass dort sogar die kleinen Grünen Pflänzchen geraucht wurden, die in China aufs schärfste verboten sind). Ich hing zu diesem Zeitpunkt aber schon so in den Seilen, dass ich beinahe auf dem Stuhl eingeschlafen wäre den ich annektiert hatte. Kurz vor vier sind Matze und ich dann heimgefahren, während Stan, David, David und Alex H. noch dort blieben…

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Am nächsten Morgen nach einem kurzen Frühstück, schauten wir uns kurz Badaguan an (wo plötzlich 10 Chinesinninen auf uns zugestürmt kamen und ein Foto mit uns machen wollten), bevor wir ein richtig gutes Seafood Mittagessen hatten, bevor das hier passierte:

Die teuerste Taxifahrt in China

Nachdem Mittagessen bin ich mit einem Taxi zum Bahnhof gefahren, ca. 2km (die ersten 3km hier kosten 9RMB). Der Taxameter zeigt jedoch 50 RMB an, was ich nicht zahlen wollte, was ich dem Fahrer verständlich machen wollte in dem ich ihm in dem ich ihm einen 10er Hinhalte, nach dem er knapp eine Minute den Kopf geschüttelt hat, fuhr er plötzlich einfach los und verriegelte die Türen. In einer Kurzschlussreaktion hab ich ihn dann von hinten in den Schwitzkasten genommen, was ihn dann zum Glück schnell zum Anhalten gebracht hat…blöderweise hatte ich vergessen dass mein Koffer im Kofferraum war. Als ich ausgestiegen bin hatte ich schon sorge dass der einfach damit wegfährt, aber er stieg ebenfalls aus.

Wir schrien uns kurz an, er auf Chinesisch ich auf Englisch zurück, ich haute auf seinen Kofferraum und verstand nur “ar shi” 20, ich holte mein Portemonnaie raus und wollte ihm einen 20er in die Hand drücken, den wollte er aber nicht. Anscheinend war ihm sein Entführungsversuch 200 Wert, die er mit mehr oder weniger aus der Brieftasche riss und einer fast flüssigen Bewegung den Kofferraum aufmachte und mir meinen Koffer entgegenwarf (in dem immerhin mein Laptop war). Dieser kleine $#%?!£&”€@&) A”schloch sprang dann in sein Auto und fuhr weg, bevor ich eine Chance hatte ihm eine zu Kleben oder im zumindest gegen das Auto zutreten, was vielleicht auch besser war, da keine 50m weg von uns ein Polizist (echter Polizist, nicht nur ein Wachmann) stand, auf den ich werden unseres kleinen Schreiduells gezeigt hatte, was den Polizisten aber nicht die Bohne interessiert hatte.

Nach diese kurzen Schreck, der mir leider den sonst wirklich schönen Trip madig gemacht hat, bin ich schnell in den Bahnhof und habe die fünfstündige Fahrt nachhause angetreten.
All things considered, ist Qingdao trotzdem mit Abstand meine Lieblingsstadt in China, in der ich mir auch vorstellen könnte länger zu leben.