Shanghai

26. Oktober 2016 5 Von niklug

Shanghai
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Wer jetzt einen flammenden Bericht über die Weltmetropole Shanghai erwartet, den muss ich leider entäuschen. Ich fands kacke. Das Wetter war Mist, das Hostel war unter aller Sau und selbst feiern hat mir dort keinen Spaß gemacht und ich war heilfroh als wir wieder in den Pekinger Bahnhof einfuhren. Mit in Shanghai waren: Tobi, Alex, Consti, Vana, Julien, Chris und Matze.

Aber von vorne. Freitag machten wir uns um 14:30 auf den Weg zum Bahnhof und setzten uns in unseren Zug nach Shanghai. Wir saßen in zwei Gruppen und meine Gruppe hat fast die ganze Fahrt mit Essen verbracht. Angefangen von einem kleinen Häagen Daaz, über Schokolade und Chips zu einem widerlichen Bahnessen aus dem Bordbistro, ging die Bahnfahrt recht schnell um, allerdings stellte mein Handy Internet auf halber Strecke den Dienst ein und kam erst wieder zurück als wir in Peking waren. In Shanghai sprinteten wir dann durch den Bahnhof um die letzte U-Bahn zu erwischen um irgendwie noch zu unserem Hostel zu kommen. Es stellte sich aber raus dass das Hidden am Hidden Secret Hostel, wortwörtlich gemeint war und sich der Eingang am Ende einer unbeleuchteten, engen Gasse befand und ich kann nur vermuten, dass das Secret die in jedem Zimmer verbaute Dampfsaune war (Das war so ziemlich das schlimmste an dem Ding, wenn man von den Zentimeter dicken Matratzen, der ekligen Bettdecke und der klammen Bettwäsche mal absieht, da alle Klamotten immer feucht waren und das die regennassen Sachen nie trocken wurden).
Nachdem die Betten bezogen waren, wollten wir dann noch ein bisschen die Stadt erkunden und was trinken gehen. Erst jetzt merkten wir wie weit ab vom Schuss das Hostel wirklich lag. Trotzdem brachen wir um kurz nach Mitternacht auf, in Richtung der Wolkenkratzer. Die waren jedoch weiter weg als wir dachten und auf dem Weg begann es immer stärker zu regnen und bis wir dann bei den Hochhäusern waren, waren wir bis auf die Knochen durchnässt und nahmen ein Taxi zurück ins Hostel.

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Freitags teilten wir uns auf und mein Teil der Gruppe machte sich zum glücklichsten Ort Chinas auf. Den Weg zur U-Bahn beschritten wir zwar noch trockenen Fußes aber als wir dann in einen überirdischen Zug umstiegen öffnete Petrus seine Tore. Zum Glück lies das nach, bis wir im Disneyland waren aber es regnete trotzdem mehr oder weniger stark den ganzen Tag durch.

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Trotzdem war es ein Super Tag und wir sind fast alles gefahren, und haben auch die Shows angeschaut, die Fluch der Karibik Show die so ein Indoor-Skydiving-Ding hatte, die Tarzan Show mit Affenkostümen die ehr an Ewoks aus Star Wars erinnert haben und schließlich die Frozen Show, für die sie extra drei Europäer auf die Bühne gezerrt hatten die erstaunlich gut chinesisch „Let it Go“ Singen konnten.

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Besonders hervorheben möchte ich noch die Toiletten, die unglaublich sauber und gepflegt waren, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass der Park noch kein halbes Jahr alt ist. Nach dem wir auch hier vollständig durchnässt wurden machten wir uns auf den Weg zurück ins Hostel um von dort aus, nach einem schnellen Abendessen beim Koreaner neben an, in eine Bar zu fahren…wie beschreibe ich jetzt diese Bar (die anscheinend zu einer Kette gehörte). Stellt euch einen Keller in mit niedrigen Decken und gelben, bekritzelten Wänden, die so voll war das du dich kaum umdrehen konntest, ewig an der Bar für ein (zugegeben extrem billiges) Bier warten musstest, das Publikum war zu 70% unter 18 und von den Toiletten will ich gar nicht erst anfangen (obwohl ich einen stockbesoffenen Münchner dort kennengelernt habe, der denselben Promoter fürs D-One hatte wie wir). Nach einer halben Stunde meinet Consti dann, dass jemand mit ihr Vana abholen müsste und da ich es eh nicht so toll fand ging ich mit. Es stellte sich raus, dass sie eigentlich nur 500m weit weg war, aber sich schon fast religiös dagegen weigerte Apple Maps zu benutzen. Also suchten wir sie und gingen mit ihr zurück ins Perry’s nur um festzustellen, dass die anderen nicht mehr bleiben wollten, also machten wir uns auf den Weg zurück ins Hostel.

Den Samstag regnete es und wir begannen den Tag mit einem Trip zum Shanghaier Fake Market, wo ich ein paar Schuhe, den Jaguargürtel den ich seit Wochen wollte und einen kleinen Ventilator für mein Handy besorgte. Nach einem kleinen Zwischenstop im Hostel machten wir uns zum Bund auf um ein paar Fotos von der Skyline und den Historischen Gebäuden zu machen.

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Aber kurz nach dem wir da waren hat es so heftig angefangen zu schütten, dass wir uns in die Metrostation flüchteten und mit Vana und Consti zum Abendessen verabredeten, bei einem Italiener in der Nähe, der eine wirklich gute authentische Pizza gemacht hat.

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Während wir da waren organisierte ich über einen Promoter, den mir Dominik (Das hast du jetzt davon wenn du mich zum Schreiben drängst, du wirst erwähnt :p ) besorgt hatte, den Rest des Abends (Free Entry, Free Drinks). Zwischen uns und dem Club stand jedoch der gesamte Regen den Gott seit der Sinnflut angesammelt hatte. Allein auf dem Weg zur U-Bahn (Taxis gab es schon gar keine mehr, oder zumindest meinte das die Rezeptionistin) wurden wir so stark durchnässt, dass man denken könnte, wir wären mit Klamotten in den Fluss in Shanghai gesprungen (keine Ahnung wie der heißt). An der Metrostation entschieden sich Consti und Vana dann doch nicht mitzukommen (die beiden gönnten sich stattdessen Drinks in einer der Skybars). Der Rest von uns schlug sich jedoch todesmutig weiter zum Fusion Club. Meiner Meinung nach ziemlich mau und nach dem wir erstmal stunden über durch den Club gewandelt sind, af der Suche nach der Free Drinks Bar (während der Suche hab ich mir mein Knie ordentlich an einer Steinkante angehauen und es ist immer noch blau…) die sich aber mitten auf der Tanzfläche versteckt hatte. Naja wenigstens gabs sie, dachte ich mir zunöchst noch, bis ich den ersten Mango-„Grey Goose“ Mix probierte hatte, der einfach nur nach Flugzeugbenzin geschmeckt hat. Bis auf die Tanzeinlage die einmal die Stunde dargeboten wurde, war ich sehr enttäuscht von dem Club. Ich bin dann auch um kurz vor drei mit Chris zurück ins Hostel gefahren, während Alex, Tobi, Julien und Matthias noch eine Weile dortblieben und dann noch eine Stippvisite im M1NT einlegten.

Sonntags standen wir in alter Feiermanier dann spät auf und aßen kurz etwas zu Mittag. Als letzter Punkt auf meiner Liste stand noch die Fahrt auf einen Wolkenkratzer und natürlich entschieden wir uns für den höchsten, den Shanghai Tower, dessen Aussichtsplattform nochmal ein paar Meter über der des Burj Kalifa liegt. Naja ein paar schöne Bilder später (und einem Abstecher in den Souvenirshop) und plötzlich waren wir unter leichtem Zeitdruck noch rechtzeitig zum Bahnhof zukommen.

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Glücklicherweise kamen wir noch pünktlich genug am Bahnhof an, um bei McD Verpflegung zu besorgen. Und wir fanden sogar Chris wieder, der sich zwischenzeitlich abgesetzt hatte um nochmal zum Bund zu fahren und Fotos zu machen. Auf der Bahnfahrt saß dann ein kleines Mädchen vor uns, dass das Wochenende mit ihrer Mutter im Disneyland verbracht hatte und nur ein paar Wochenvorher in Deutschland war. Irgendwann befanden wir uns dann in einem Disney Song Karaoke Kampf mit der kleinen und leider war sie in Chinesisch wesentlich textsicherer als wir es in Englisch waren. Kurz nach Mitternacht viel mir dann ein riesen Stein vom Herzen als wir in den Südbahnhof einfuhren (Btw. Pekings Bahnhöfe heißen wie auf dem Monopoly Brett) und gegen 2:00 lag ich dann entspannt in meinem etwas komfortablerem Bett.

 

Auch wenn es jetzt nicht ganz so rüberkommt: Shamghai hats bei mir verschissen, es ist feucht warm, verregnet, abseits des Bunds heruntergekommen, teuer und ohne wirklich empflehnswerte Sehenswürdigkeiten (Die die bis Montag gebleiben sind waren von dem Temple und den Garten den sie noch besucht haben auch nicht wirklich überzeugt) Das Ganze dann noch mit unserem miesen Hostel gepaart (Hab ich den desolaten Zustand des winzigen Bades erwähnt?) und meine Abneigung ist komplett.

 

Sidenotes

Regenschirme
Freitags habe ich mir in der Metro zum Disneyland meinen ersten Regenschirm gekauft, der den Tag auch einigermaßen gut überstand. Am nächsten Tag am Bund wurde er jedoch von einer Windböe zerstört. Also besorgt ich mir schnell einen neuen, der es bis abends zur Metrostation überlebte, aber dann ein ähnliches Schicksal wiederfuhr wie seinem Vorgänger. Also besorgt ich mir vom freundlichen Schirmhändler an der Station einen neuen und begam mich mit ihm ins Fusion. Als wir den Club dann verlassen wollten, wollte mir die blöde Kuh an der Garderobe jedoch meinen Schirm nicht zurückgeben. Also habe ich mir einen genommen der da rumlag. Leider war der auch kaputt, weshalb er wohl da rumlag. Alles in allem bin ich an einem Wochenende durch vier Regenschirme gegangen.

Der Stein

Am Anfang der Gasse bildet sich nach den ersten paar Regentropfen ein mittlerer See und um trockenen Fußes auf die andere Seite zu kommen schmiss, ich glaube Matthias war es, einen Ziegelstein in die Mitte des Sees und wir konnten ihn überqueren. Pünktlich zu unserer Abreise war er jedoch kaputt.