Neu(er Versuch) Delhi

Neu(er Versuch) Delhi

9. Januar 2017 0 Von niklug

Neu(er Versuch) Delhi

Nach meiner letzten Klausur, die mein Prof nur für mich ein paar Stunden vorgezogen hat und einem schnellen Mittagessen ging es zum Flughafen und 10 Stunden später war ich Delhi. Gelanded überpünktlich um 01:30, sollte ich doch aufgrund ewig langer schlangen erst gegen 3:00 aus dem Sichherheitsbereich rauskommen. Dort stand ich dann vor zwei weitern Hürden.

 

  1. eine SIM Karte finden
  2. an indische Rupieen kommen

 

Das mit der SIM Karte ging recht schnell. An Geld zukommen war ein Graus. Da Indien Anfang November 1000 und 500 Rupien scheine als ungültig erklärt hatte, gibt es im ganzen Land eine anhaltende Bargeldknappheit. Diese führte dazu, dass kein Einziger der Geldautomaten am Flughafen bestückt war. Darüberhinaus konnte man auch nur maximal 4000 Rupien wechseln, was nicht wirklich viel ist.

 

Naja, gegen 4:00 war ich dann fertig und fand endlich zu Shubham, der mich zusammen mit seinem Mitbewohner aus Wharton, Sami, erwartete.

 

Nach einer kurzen Nacht und ein wenig packen für Goa und einem leckeren Milchkaffe mit irgendwelchen mystischen Kräutern, ging es dann los Richtung Visastelle, da Shubi ein Britisches Visum brauchte. Auf dem Weg hielten wir kurz an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten (Shubham ist zwar gefahren, doch wann immer wir irgendwo ausgestiegen sind hat der Fahrer übernommen damit wir keinen Parkplatz suchen mussten), die zugegebener Maßen bei gutem Wetter (20° und Sonne) wesentlich besser aussahen. Aus irgendeinem Grund dacht Shubham auch, wir würden gerne Tauben füttern und hielt mit uns auf einer Brücke wo er von einem Straßenhändler Mais und Weizenkörner kaufte, die wir dann in die Luftrattenmenge warfen.

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Nach dem kurzen Stop bei der Visastelle, gingen wir um 15:00 Mittagessen, in das United Coffee House, eine Reliquie vergangener Tage, dass früher einmal berüchtigt für die informellen Treffen zwischen Politikern, Lobbyisten und braunen Koffern voller Rupien war. Zu essen gab es ein dreierlei an frittiertem und gebackenem (Frisch)käse.
Im Anschluss ging es in eine Shishabar die direkt unter einer Hochbahntrasse gelegen war, die den ganzen Gebäudekomplex alle drei Minuten erschüttern ließ. Hier macht zeigt sich dann auch wieder der Shubham den ich aus Deutschland kannt. Wir bestellten einen Pitcher Mojitos, Shubham füllte Sami und mein Glas bis zur Kante und seines nur zur Hälfte. Am Ende ließ er sogar noch einen kleinen Rest im Glas während Sami und ich den Rest zwischen und aufteilen musste. Hier entschlossen wir uns dann auch für den Rest des Urlaubs nur etwas zu trinken, wenn Shubi auch was trinkt.

Als wir wieder in der Greater Kailash Enclave waren gab es direkt Abendessen. Während des Essens kamen wir auf die Bargeldgeschichte in Indien zu sprechen und mir fiel ein das meine Mutter mir meine restlichen Rupien mitgebracht hatte…or so i thought, denn es waren zwar Rupien, nur waren es Nepalesische, keine Indischen, mit denen ich hier leider nichts anfangen konnte. Uns so erwarten mich jetzt daheim ein paar bunte aber wertlose Blätter Papier.

Zum Abschluss des Abends ging es dann noch in eine Bar (Vor deren Tür der Sohn eines Neureichen Inders vor ein paar Jahren den Türsteher niedergestochen haben muss, weil er nicht reingelassen wurde). An der Tür hatte sich eine riesige Menschentraube gebildet, von der ich fest ausging das wir sie nicht mehr durchdringen würden. Wir standen bestimmt 20 Minuten in der Menge, die schubste, drängelte und versuchte den Promotern klar zu machen, dass sie auf der Liste stehen würden (Am nächsten Morgen meinte Shubham dann das er in der Schlange die Kinder wichtiger indischer Politiker erkannte habe, die nicht reingekommen sind, obwohl sie im Gegensatz zu uns Mädels dabeihatten, was anscheinend ein hochheiliges Kriterium ist um Indien irgendwo reinzukommen…so much for positive Diskriminierung in Asien). Plötzlich ging alles dann ganz schnell und Shubham zog mich und Sami an Handgelenk durch die Menge und in die Bar. Drinnen hatte ich das Gefühl Shubham kannte den Hälfte der Anwesenden und selbst Sami traf ein paar bekannte von der Wharton. Die Kombination aus Light Bier, Hindi Dance Musik und meiner totalen Übermüdung durch den Flug sorgten dann ziemlich schnell dafür, dass ich gehen wollte, was wir dann auch gegen halb eins taten. Auf dem Weg nach draußen rannte dann noch eine (hübsche) Schwedin in mich, die ganz aus dem Häuschen war, dass in der Bar noch jemand anderes Blond war.